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Trifluoracetat – problematischer für den Menschen als gedacht?

Die Ewigkeitschemikalie Trifluoracetat (TFA) ist in der Umwelt weit verbreitet und belastet das Grundwasser, Oberflächenwasser und Trinkwasser. Neue toxikologische Erkenntnisse stufen TFA weit problematischer ein, was eine markante Senkung der Grenzwerte nach sich ziehen wird. Wird der Eintrag von TFA in die Umwelt nicht rasch gestoppt, droht Wasser zum teuren Sanierungsfall zu werden.


Abbildung 1: Fast in allen Gewässern in der Schweiz kann wohl TFA nachgewiesen werden. Bild @AlbertKrebs


TFA gehört zu den Ewigkeitschemikalien und reichert sich in der Umwelt an. Lange galt es in der EU und in der Schweiz als unbedenklich für Mensch und Tier. Eine neue Studie von Bayer zeigt jedoch schwere Missbildungen bei Föten von Kaninchen, deren Mütter TFA im Futter erhielten. Es ist damit absehbar, dass die von Deutschland beantragte Einstufung von TFA als reproduktionstoxisch der Kategorie 1B von der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) bestätigt wird. Dies hat weitreichende regulatorische Konsequenzen. So werden etwa Pflanzenschutzmittel, deren Abbauprodukt TFA ist, ihre Zulassung verlieren. In der Schweiz sind davon 29 der rund 300 Wirkstoffe betroffen. Die Verkaufsmenge der entsprechenden Pflanzenschutzmittel beträgt rund 45 Tonnen / Jahr. Pflanzenschutzmittel sind mit grosser Wahrscheinlichkeit die Hauptquelle für TFA. Allerdings gibt es weitere Quellen für TFA wie Kältemittel, Treibgase, Biozide oder Arzneimittel, die ebenfalls möglichst zu stoppen sind. Nationalrätin Martina Munz und 10 Mitunterzeichnende haben dazu eine Interpellation eingereicht. Es darf mit Spannung erwartet werden, ob der Bundesrat darauf reagiert und Massnahmen gegen weitere TFA-Einträge in unsere Trinkwasserressourcen ergreift.

 

4aqua setzt sich für folgende Verbesserungen ein:

1.    TFA soll im Sinne des Vorsorgeprinzips nicht weiter in die Umwelt freigesetzt werden.

2.    Diejenigen Pflanzenschutzmittel (29 der rund 300 Wirkstoffe), welche sich zu TFA abbauen, sollen prioritär verboten werden, um die Schäden bei der Trinkwasserversorgung zu begrenzen. Für die meisten Anwendungen bestehen PSM, die kein TFA bilden. 

3.    Zudem soll der Bund die relevanten weiteren Quellen für TFA ermitteln und stoppen.

4.    Die Verursacher sind in die Pflicht zu nehmen.

 

Weitere Auskünfte: Georg Odermatt, 076 418 19 34, info@4aqua.ch



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